Es wird von mehr Humanität gesprochen, die wir den zu uns Flüchtenden entgegenbringen sollten. Das ist auf der einen Seite sicherlich richtig. Ich finde jedoch, dass allenortes das Problem mit Scheuklappen betrachtet und über die Medien so scheuklappenartig vermittelt wird.
Eine ganzheitlichere und differenziertere Sichtweise tut Not!

Wir werden geradezu überrollt Menschen und mit diesen Meldungen, die inzwischen in der Tagesschau um 20:15 Uhr den größten Zeitanteil eingenommen hat. Wenn wir die Scheuklappen abnehmen, dann sehen wir nicht nur menschliches Elend, sondern wir sehen auch, wie

unsere Politik schläft!

Sie schweigen die Ursache tot, weil Sie ohne das deutsche Volk zu fragen, Panzer und andere Waffen in viele Länder liefern, aus denen die Menschen gerade zu uns flüchten.

Liebe Leute! Dieses Problem ist doch hausgemacht!

Wenn z. B. auch Herr Putin keine Waffen nach Syrien liefern würde, wäre das Problem längst gelöst. Tatsache ist doch, kein Politiker tut wirklich etwas gegen den Krieg, weil von ihm erwartet wird, alles für den Krieg zu tun, nämlich Verträge abzusegnen mit einer Unterschrift, damit wieder Waffen verkauft werden können an Dikatatoren.

Unsere Exportgewinne sind auch nur deshalb so hoch, weil wir sie durch Waffenexporte pushen. Wie widersinnig ist das? Würden keine Waffen verkauft, gäbe es kaum Krieg in dieser Welt, und schließlich würde wohl niemand zu uns flüchen wollen, jeder lebt doch am liebsten zu Hause.

Wenn ich dann Menschen mit rechtsradikaler Haltung sehe, dann sind die bloß nicht aufgeklärt. Sie revoltieren aber gegen einen Mißstand, der sich in unserem Land manifestiert. Diese Revolte geht leider aus Unwissenheit und mangelndem Durchblick gegen die Falschen. Die Flüchtlinge können nichts dafür, dass sie hier sind. Wenn die Rechten mal bei unserer Kanzlerin auf den Busch klopfen würden, wäre das sicherlich die richtige Adresse.

Also: Hören wir auf über dieses Thema zu reden und dabei bloß über Flüchtlinge und die von Herrn Bundespräsidenten Gauck erwartete und so hoch gelobte deutsche Milde zu sprechen, – wer über Flüchtlinge spricht, der muss auch über Ausbeutung und Waffenlieferung und über die von westlichen Industriestaaten geschürten Kriege reden – und das in einem Atemzuge.

Sonst verkommt das Flüchtlingsthema zu einer lauen deutschen Warmduscher-Suppe. Im 3. Reich war der Deutsche der brutal Harte. Jetzt spielt er den Warmduscher und lässt alles mit sich machen. Die Alliierten haben es auf subtile Art und Weise geschaft, bei den Deutschen Schuldgefühle anzusprechen. Und wenn ich dann Herrn Gauck (Ex -DDR-ler) reden höre, wird mir klar, wie groß wohl seine Schuldgefühle sein müssen, die er „drüben“ noch viel mehr eingebläut bekommen haben muss als jemand anderer hierzulande.

Nun werden wir „regiert“ von einer Bundeskanzlerin und einem BPräsidenten – beide kommen aus der DDR – aus einem autokraten Staat! Offenbar ist bis heute noch niemandem aufgegangen, wie sehr starr diese Menschen sind und deshalb sind sie so manipulierbar. Wir haben unsere Demokratie, die wohl mit Schmidt auf dem Höchstpunkt angelangt war an Ex-Systemhörige-DDR-ler abgetreten. Soetwas kann nur einem Volk passieren, dass aus Menschen besteht, die glauben, es würde ausreichen, sich allein mit sich selbst zu beschäftigen. – Falsch! Ich kenne kein Tier aus der freien Wildbahn, dass so arglos demjenigen gegenübersteht, was sich um es herum abspielt! Wir sind längst viel zu sehr in unserer Ratio gefangen und müssen mehr wieder unsere natürlichen Instinkte reaktivieren, dazu müssen wir im Hier und Jetzt leben und täglich handeln, statt bloß über die Dinge zu reden, die sich an der Oberfläche befinden.

Es wird Zeit, dass die obersten Posten mit kreativen Freigeistern besetzt werden, die die Traumata ihrer Kinderstube längst verarbeitet haben. Diese aktuellen „Eltern“ sind nicht gut für dieses Land, sie entscheiden nach wie vor für Obrigkeiten, so wie sie es gewohnt sind – ihnen reicht es Anerkennung und Lob zu bekommen, das sie in ihrer inneren Leere dringend brauchen. Diese Volksvertreter sind keine Volksvertreter sondern ver-„treten“ irgendwann dieses Volk.

Macht also den Mund auf, wenn es um das Symptom „Flüchtlinge“ geht – dazu gehörten die Ursachen angesprochen und diese gehören gelöst und dazu müssen aber Waffenexporte und Rohstoffausbeutung in den Entwicklungsländern thematisiert werden und das täglich in gleicher Intensität, wie wir über Flüchtlinge sprechen. Wer das nicht begriffen hat, sollte besser ganz schweigen, wie die Kanzlerin.

An dieser Stelle eine Buchempfehlung:

Wider den Gehorsam – von Arno Grün
Grün zeigt auf, wie der Gehorsam Obrigkeiten gegenüber im Menschen durch seine kleinkindliche Erziehung angelegt wird mit den fatalen Folgen für eigenes (ungelebtes weil weitgehend verdrängtes Gefühls-) Leben und den Staat. Denn die schweren Auswüchse dieses „sich-bei-Schmerz-taub-stellen“ war für den Säugling und das Kind überlebenswichtig, – sie enden aber meist wieder in Dikataturen wenn später der Menschen im Erwachsenenalter weiter still hält und Obrigkeiten damit protegiert und stärkt. Hier wird auch die extreme rechte Szene im Osten des Landes unter die Lupe genommen.

Sowohl die autoritäre Erziehung (Ost) als auch der Laissez-Fair-Stil (West) sind ungünstige Erziehungsmodelle, sie schaffen überangepasste Menschen oder Menschen, die glauben auch noch als Erwachsene der Nabel der Welt zu sein. Alles Faktoren, die Dikataturen immer wieder heraufbeschören, deshalb gilt für mich: Nach der Dikatur ist vor der nächsten Diktatur, wenn wir nicht ständig den Anfängen wehren.

Dieses Land braucht Menschen, die den Mut haben, den Mund aufzumachen, überangepasste Menschen haben wir schon zur Genüge. Nur wer Ablehnung auf seine ehrliche geäußerte Meinung aushalten kann, ist meiner Ansicht nach wirklich ein erwachsener Mensch, alle anderen sind überangepasste und überängstliche und überbequeme Menschen. Sie sind es die das Gute ständig anstecken zu drohen mit ihrem Herumsitzen und Schweigen.

Es tut für eine bessere Zukunft Not, dass neue Generationen in diesem kritisch denkenden und fühlenden Sinne Erziehung genießen dürfen.

Hass in der Seele – von Arno Grün