Dieser Beitrag steht in Anlehnung an abgewehrte neue veröffentliche Sichtweisen in der Medizin. Hier bezogen, z. B. auf das Buch:
Grundlegende Irrtümer der modernen Medizin: Über Angst machende Mythen und Märchen, die wissenschaftlich anerkannt, jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen sind. Autor: Andreas Modrzejewski
Bei Diskussionen um solche Themen berufen sich einige gern auf Wikipedia, um ihren eigenen Ansichten den nötigen Nachdruck zu verleihen und um andere zu überzeugen. Verschafft Sicherheit doch Übereinstimmung, und Sicherheit steht hoch im Kurs in diesen Zeiten.
Lebst du schon oder überlebst du bloß nur?
Ich möchte auch an dieser Stelle nicht versäumen, dass ganheitliches Leben (Denken, Fühlen, Handeln) auf Basis der Erkenntnisse von Wilhelm Reich möglich ist. Reichs Literatur stellt im Grunde seinen weltweiten Aufruf dar, sich mit Leben und seinen Hemmnissen ständig auseinanderzusetzen, um übermächtige Kontrolle durch Systeme wie Staat und Religion zu verhindern oder zumindest dafür keinen weiteren Boden zu bereiten. Reichs Ansichten sind sehr schlüssig, sie zeugen von außergewöhlich umfangreichen persönlichen Erfahrungen mit den Hemmschuhen des Lebens, denn Reich wurde immerzu verfolgt, weil er Wahrheiten aussprach, für die die Welt noch nicht reif war. Wir kennen dies von Jesus Christus. Auch er wurde dafür getötet, dass er eine Wahrheit aussprach, die die Menschheit zu jener Zeit noch nicht in eine Erkenntnis umwandlen konnte, weil der Gesellschaft dazu der nötige Bewußtseinsgrad fehlte.
So ist auch mein persönliches Ansinnen die Menschen in dieser Welt immer wieder mit neuen Wahrheiten zu konfrontieren, die sie verdauen können.
Doch zurück zum plakativen Beispiel „Wikipedia“.
Obwohl einige Menschen die Inhalte von Wikipedia in Teilen längst auch kritisch betrachten und zwar insbesondere wenn es um Absolutheitansprüche geht (von denen dort viele zu finden sind) gibt es immer noch eine große Mehrheit, die ziemlich unkritisch mit dem dort feil gebotenen Wissen – nein man sollte eher „Information“ sagen, umgeht.
Man kann Angaben von Wikipedia auch etwas differenzierter betrachten. Wenn man emittelt, wer auf Wikipedia diese Beiträge verfasst und wer sich dafür zuständig fühlt, dann wird man möglicherweise feststellen, dass dort oft Ansichten festgeschrieben werden sollen und die Aussagen allein durch ihre Formulierungen schon einen hohen Absolutheitsanspruch ausdrücken. Alles Wissen ist jedoch einem permanenten Wandel unterworfen. Dem wird dort wenig Rechnung getragen, allein schon von der Formulierung her.
Zu mehr differenzierten Sichtweisen ist ein Wissen notwendig, das sich vom Mainstream eines (geschlossenen!) Systems abhebt (der Blick aus dem eigenen System, jenseits eigener Betriebsblindheit, der berühmte Blick über den -eigenen- Tellerrand hinaus), was bedeutet, dass man über die Werte dieses Systems hinaus noch andere Werte sehen will bzw. kennt und dieses optimalerweise auch in der Praxis bereits gelebt hat. Daraus ergibt sich erst des Faktum und die Fähigkeit unterschiedliche Standpunkte zur verfügung zu haben und diese verstehen und auch dann aus der Erfahrung heraus bestimmten Standpunkten den Vorzug geben zu können.
Alternative Sichtweisen werden in Wikipedia oft nicht zugelassen. Eine Ent-Wicklung ist jedoch nur möglich, wenn immer auch alles zugelassen wird, was über den eigenen Horizont hinaus noch möglich ist. Dazu gehört auch die Fähigkeit zu akzeptieren, dass einige oder viele Möglichkeiten nicht bekannt sind und auch zum gegenwärtigen Zustand erkannt werden können. Das wiederum bedeutet ein Loslassen von Kontrolle.
Das wiederum bedeutet ein Ankommen im „Fluß“, von dem der griechische Philosoph Heraklit in der Antike sprach.
Jedwede Festschreibung und jedwedes Festhalten an althergebrachtem ist auch verständlich, ist aber letztlich eine innere Blockade, die aus einer irrationalen Angst entsteht, die zu einem großen Teil auf der Illusion basiert, alles kontrollieren zu können.
Diese Ängste finden wir in Politik, Wissenschaft und allen anderen Bereichen des Lebens. Ängste gehören zum Leben dazu. Um sich selbst einer optimaleren Entwicklung zuzuwenden, ist jedoch Mut erforderlich trotz vorhandener Ängste einen Schritt in eine noch weitgehend unbekannte Richtung zu tun. Ohne diese Fähigkeit wäre der Mensch nicht das was er ist, würde sich also vom Tier nicht wesentlich unterscheiden.
Die Tatsache zu sehen, dass in vielen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens in einer Zeitpanne von 70 Jahren nach dem Zeiten Weltkrieg und nach einem Holocaust erneut in unserer Gesellschaft Kontrolle und Festschreibung und Mechanisierung stattfindet, stellt dar, wie der sich zivilisiert nennende Mensch zwischen der Angst zu Leben und der Angst vor dem Tod im Augenblick der Kontrolle wieder mehr den Vorzug gibt. Kontrolle wird von der teilnamslosen Bevölkerung an die Politik delegiert.
Hier wird der bedürftige und letztlich der süchtige Teilnehmer einer menschlichen Gesellschaft deutlich, dem es allein nicht ausreicht selbst geschützt zu sein, sondern, der es anderen, die es sich selbst noch ohne weiteres zutrauen ohne zwanghafte Kontrolle ihres Lebens lebenswert leben zu können, vorschreiben möchte, dass auch sie sich kontrollieren lassen mögen. Dies ebenfalls aus der Angst heraus, dass Menschen, die ihre Umgebung nicht kontrollieren müssen automatisch auch -weil sie anders sind als er selbst- zu einer Gefahr für den zwanghaft Kontrollierenden darstellen.
Die Zersplitterung von Ganzheitlichkeit, die damit Leben selbst nicht mehr darstellt, führt zu einer Zerstörung von Leben in vielen Lebensbereichen, weil diese mit einer Unzahl an Gesetzen überhäuft sind, die alle Eventualitäten von Leben ausschließen sollen, einzig und allein, um den letztlich lebensunfähigen Teilnehmern dieser Zwangsgesellschaft ein mehr oder weniger affektloses Leben zu garantieren.
Etwas konkreter:
Die Angaben von Wikipedia betreffen unser gesellschaftliches System in einer festgeschriebenen Wertehirarchie, die nicht aber nicht den Ansichten aller Menschen, die in diesem System leben entsprechen. Im Gegenteil. In den letzten 20 Jahren wird immer deutlicher, dass alternatives Wissen und Praktizieren einen immer größeren Anteil nimmt. In Archiven wie Wikipedia z. B. wird dieser Anteil anderer Sichtweisen aber nicht oder nur sehr unzureichend gerecht. Dasselbe stellt dieses Buch als mögliche Alternative in den Raum.
Die Tatsache, dass Literatur, die solche neue Sichtweisen veröffentlicht, gern als gefährlich bezeichnet wird, trifft im Wesentlichen auf die Gruppe von Menschen zu, die es gelernt haben, nicht selbst zu denken und sich auf die Meinung anderer verlassen zu müssen. Dies wiederum bedarf dann in unserer Gesellschaft weiterer Reglementierungen und Kontrolle über derartige Aussagen, weil sie a) Un- oder wenig Wissenden tatsächlich gefährlich werden könnten und b) weil hierdurch ein Geldstrom in unserem kapitalistischen System empfindlich gestört, weil in andere Bereiche verteilt / umgeleitet würde.
Wenn wir dieses Geld mit Wasser vergleichen würde dies ein Bild zeichnen in der ein Bereich unserer Welt grün und wohl genährt ist und ein anderer heiß, trocken und von Hunger und Tod gekennzeichet ist. Wenn wir uns unsere Welt dann anschauen, dann können wir genau diese Folgen wieder-erkennen, die eine unverhältnismäßige und letztlich ungesunde Angst hervorgebracht haben. Ein kleiner Teil der Menschheit lebt in Hülle und Fülle die meisten jedoch in Hunger und Armut.
Dasselbe Bild ergibt sich in der Gruppe derer, die im Kapitalismus leben; ein kleiner Teil lebt in Hülle und Fülle, die meisten müssen immer mehr schuften, um überleben zu können. Von Leben, kann dabei immer weniger die Rede sein.
Es sind also immerzu die Überängstlichen unter uns, die ein Geschäft mit der Angst machen. Am Ende stehen Diktaturen dort und Kriege. Diktatoren sind die ängstlichen unter den Menschen. Politiker, denen ihr Machterhalt wichtiger ist als dem Volke und damit dem Leben selbst zu dienen, tendieren ebenfalls in diese Richtung.
Am Ende kann man sagen, dass jedwede Haltung von Unverhältnismäßigkeit zu schlechteren Lebensbedingungen führt. Das Elend dieser Welt ist ihrer großen Angst vor dem Leben geschuldet.
Von daher begrüße ich neue Ansichten. Was ich für nicht unterstützungswürdig halte ist, anderen Vorschriften zu machen, schon gar nicht, wenn dieser würdelose Umgang mit der Farce von Sich-schließlich-um-andere-sorgen maskiert ist. Letzlich stecken dahinter meist Ängste aus der Kontrolle folgt. Am Ende müssen wir uns eingestehen, dass wir uns selbst nicht viel zutrauen. Dies projezieren wird dann noch auf unsere Mitmenschen, in dem wir sagen, dass das hier behandelte Buch „gefährlich“ sei. Wir spielen uns als diejenigen auf, die zu wissen glauben, was für andere gut sei. Letztlich müssen wir erkennen, dass wir in einer Illusion leben, die durch unsere unverarbeiteten Ängste vor dem Leben genährt wird.
Wenn wir diese Ängste bearbeiten und integrieren, dann schaffen wir auch die Grundlage, uns mit Wissen auseinanderzusetzen, dass nicht per Gesetz von allen möglichken Risiken, die das Leben bereit hält, gereinigt ist. Es ist eine weitere Illusion, das Leben können man risikolos gestalten.
Fakt ist, das Leben ist immer lebensgefährlich. In dem wir glauben, dies kontrollieren zu können, verlernen wir es, uns aktiv mit dem Leben auseinanderzusetzen.
Wenn dann leben – wenn nicht jetzt?