Alkoholmissbrauch – wo fängt er an?

Wenn Ihnen ein Bekannter erzählt, dass er 3 Gläser Wein am Tag trinkt, würden Sie vermutlich denken, ok, nicht wenig, aber auch nicht viel.
Was aber würden Sie sagen, wenn er Ihnen gesteht, dass er jeden Tag im Jahr jeweils eine halbe Flasche Wodka trinkt?
Vermutlich würden Sie ihm mit einiger Dringlichkeit davon abbringen wollen.

Ihnen wäre vermutlich eben nicht klar, dass es völlig egal ist, ob er nun 3 Gläser Wein am Tag oder eine halbe Flasche Wodka trinkt, oder? Die Alkoholmenge ist nämlich dieselbe.

Wer sich mal mit Gesundheit näher befasst hat, der kommt früher oder später an das Thema Verstoffwechselung von Nährstoffen und dann irgendwann zum Thema Leberfunktionen. Dort ist er bei dem wichtigsten Stoffwechselorgan unseres Körpers angekommen.

Am eigenen Leibe stellt man vielleicht fest, dass einiges nicht mehr so läuft, wie man es sich wünscht. In vielen Fällen führt ein Alkoholmissbrauch zu einer erhöhten Aktivität der Leber, den Alkohol abzubauen. In dieser Zeit steht die Leber aber für andere Aufgaben nicht oder nur reduziert zur Verfügung, insbesondere, wenn man vorher gut gegessen hat. Dies kann viele Nachteile nach sich ziehen, über einen längere Zeitraum auch schwerwiegende.

Statt das Essen in seine Bestandteile aufzuspalten durch die nötigen Leberenzyme, muss die Leber den Alkohol abbauen. Das Essen wird dadurch schlecht mit Verdauungssäften angereichert und geht ganz oder teilweise in einen Gär- oder Fäulnisprozess über. Dabei fehlen dann dem Körper am Ende nicht nur die nötigen Nährstoffe, es werden auch bei dem Gär- und Fäulnisprozess Säuren frei, die sich negativ auf das Darmmilieu auswirken und sich negativ auf das Verhältnis der Bakterienkulturen im Darm auswirken, die am aber in ihrer Vollständigkeit am Ende für die Verarbeitung der Nährstoffe nötig sind.

Im Gespräch mit anderen höre ich dann manchmal, es sind doch nur 3 Gläser Weisswein, die ich am Tag trinke.

Schauen wir uns das mal an und rechnen dazu aus. Was das bedeutet und womit es vergleichbar ist wird und erst klar, wenn wir die 3 Gläser Wein am Tag mal umrechnen, denn dann kommen wir auf etwas ganz anderes. Was würden wir denn einem Freund sagen, der uns mitteilt, dass er jeden Tag eine halbe Flasche Wodka trinkt und das seit Jahren oder Jahrzehnten?

So sieht die Rechnung aus, ganz nüchtern und sachlich.

365 Tage zu je 1 Liter Weisswein mit mind. 12% Alkohol
entsprechen ca. 43 Liter reinem Alkohol.
1 Flasche Wodka enthält 0,28 Liter reinen Alkohol.
Daher trinkt jemand, der täglich 1 Liter Weisswein zu sich nimmt,
umgerechnet soviel Alkohol wie jemand 156 Fl. Wodka im Jahr trinkt.
Das entspricht einer Flaschen Wodka alle 2,3 Tage.
Wenn dann Penner täglich eine Flasche trinken, ist man davon nicht
mehr weit entfernt.
Dass das die Gesundheit in Mitleidenschaft nimmt, wird vor dem Hintergrund dieses Beispiels deutlich.

Bei einem Alk.Gehalt von 14% im Weisswein liegen wir schon bei 180 Fl. Wodka p. a. und somit bei einer halben Fl. Wodka pro Tag.

Bei 1 Ltr. Bier täglich kommt man immerhin noch auf 52 Flaschen Wodka im Jahr
Und auf rund 1 Flasche innerhalb von 6 Tagen.
Deutlich weniger, aber nicht wirklich besser.

Bei 0,5 Ltr. Bier täglich kommt man immerhin noch auf 26 Flaschen Wodka im Jahr
Und auf rund 1 Flasche innerhalb von 12 Tagen.
Deutlich weniger, aber nicht wirklich gut.

Bei 0,33 Ltr. Bier täglich kommt man auf 17 Flaschen Wodka im Jahr
Und auf rund 1 Flasche innerhalb von 21 Tagen.

Viel mehr sollte man seiner Leber nicht zumuten.
Da sie damit schon 2 Stunden täglich beschäftigt ist den Alk. abzubauen und in der Zeit nichts anderes mehr tun kann.

Neben dem Konsum von Alkohol birgt auch der Konsum von Zucker bestimmte Nachteile und Risiken. Mit dem Konsum von Süßem nach einem Mahl folgen wir oft dem kurzzeitig durch den durch die Nahrungsaufnahme reduzierten Blutzuckerspiegel, der uns Heisshunger auf Süßes suggeriert. Geben wir da unserem Drang nach führt dies dazu, dass der Zucker, der ja einen sehr kurze Umbauweg von Poly- in Monosacharide hat, zwangsweise mit Priorität umgebaut wird, weil er sozusagen „weg“, also entfernt werden muss. Das führt ebenfalls dazu, dass der Verdauungsbrei, der noch gar nicht fertig gemischt ist, ebenfalls in eine Warteschleife kommt und so mit zuwenig Enzymen vermengt wird und damit schlecht verdaut und die Wertstoffe schlecht verstoffwechelst werden. Dieser Brei führt oft auch zu Ablagerungen, zu Schlacken, die die Darmschleimhaut belegen und damit die Aufnahmemöglichkeit des Darms nochmals vermindern. Ein solch chronisches Missbrauchsverhalten kann dann nach einiger Zeit, mittel- bis langfristig, zu verschiedensten Erkrankungen, Mangelerscheinungen und bis hin zu Krebs führen.

Wichtig für eine optimale Leberfunktion sind u. A. die Zufuhr hochwertiger gesättigter und ungesättigter Fettsäuren, vorzugsweise Fischöle mit einem optimierten EHA/DHA-Anteil. Eine fettfreie Ernährung kann daher niemals sinnvoll sein, weil sie die Rechung ohne die Leber macht. Fettfreie Ernährung führt früher oder später zu einer Verwaisung der Leberfunktion. Die Folge sind Lebersteine, bekannt als Gallensteine, die in der Leber entstehen und z. T. in der Gallenblase landen. Die Bezeichnung ist daher nicht wirklich korrekt. Denn wenn Gallensteine in der Gallenblase vorhanden sind, hat der Mensch auch Steine in seiner Leber. Diese können nur über eine fundierte Leberreinigung entfernt werden. Am Ende sterben wir in einem sehr langsamen Prozess über einen langen Zeitraum an Nährstoffmangel, obwohl unser Bauch dick und rund ist. Der Nährstoffmangel ist aber auf zellulärer Ebene zu sehen. Zellen, die unter solch schlechten Bedigungen nicht ausreichend versorgt werden können, hilft es auch nicht, wenn man exzessiv Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, deren Wirkstoffe in den Zellen nur teilweise oder gar nicht ankommen. In so einem Fall sind diese Ergänzungen vor dem Hintergrund eines unterversorgten Organismus noch mehr als Belastung denn als Nutzen zu sehen.

Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Vergleich den einen oder anderen zum Nachdenken bringen konnte.

Leseempfehlung, Literaturtipp: Andreas Moritz. Krebs ist keine Krankheit sondern eine Überlebensmechanismus.