Dieses Buch kann eine Entlastung für Krebskranke sein weil es die Schuldfrage über die eigene Krankheit versucht ad absurdum zu führen.
Die Frage, die sich ein Kranker jedoch stellen kann, um selbst Verantwortung für seine Lage zu übernehmen, ist doch, was hat mit zu meinem schlechten gesundheitlichen Zustand geführt.
Wenn ich mir die Menschen anschaue, die um mich herum an Krebs sterben, so sind dies nicht gerade Frohnaturen, sondern meiner persönlichen Erfahrung nach Menschen, die versuchen zu überleben, indem sie sich einer Illusion hingeben aus dem Mangel heraus mit psychischem Schmerz nicht leben zu können, weil sie sich nicht zutrauen ihn zu ertragen. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, die Krebs haben. Eines haben/hatten sie jedoch alle gemein, dass sie ungern in den Spiegel schau(t)en und sich der Realität nicht stellen wollten.
Es war die Filmfigur Hannibal Lector, die sagte: „Viele Menschen sterben aus Scham!“. Es ist diese Scham, alles sein zu können aber nicht mit der Kraft ausgestattet worden zu sein, sich selbst zu gestatten man selbst zu sein. Dies ist begründet auf einen Mangel an Selbstregulation, egal ob psychischer, physischer oder spiritueller Art und die Grundlagen dafür werden schon in der Kindheit von den Bezugspersonen gelegt. Viele Menschen, die an Krebs sterben haben eines gemein, sie haben alle ein sehr geringes Selbstwertgefühl – nicht zu verwechseln mit der nach aussen vielleicht übersteigerten Darstellung – denn das sind Masken, die diese Menschen tragen, die meisten von ihnen tun dies leider mehr oder weniger unbewußt. Ob Sie Dr. Hamer nehmen, ob Sie Dr. Wilhelm Reich nehmen, jeder hat(te) auf seine Weise recht, es sind die nicht bewältigten Konflikte, die dem Betroffenen das Absurde seines eigenen Lebens spiegeln, die Unfähigkeit sich selbst als gut anzunehmen und sich selbst zu lieben. Dieser Mangel an Lebendigkeit und der Überschuss an innerer Körperenergie finden ihre Erdung, wenn diese in Lebendigkeit nicht münden kann, letztlich in Energieumwandlung in Zellwachstum.
Dieses Buch mag für manchen eine Entlastung sein, für andere mag es aber ebenso ein schneller Sargnagel sein, weil die Aussage die Gefahr birgt, doch alles richtig gemacht zu haben und das eigene Verhalten sich und anderen gegenüber nicht ausreichend reflektiert wird.
Ich selbst war auch schwer krank und die Ursache darin gesehen es anderen Recht zu machen in der Hoffung dann endlich geliebt zu werden, mit dem Ergebnis, dass ich mich für die Erwartung anderer Menschen mal hierher, mal dorthin verbogen habe. Inzwischen bin ich auf dem Weg mein Leben zu leben, wie es mir passt und mir beliebt, ohne anderen dabei zu schaden. Fazit: Mein Energiepotential ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr und ich fühle mich gut dabei, das zu tun was mir guttut. Exakt das tun die mir bekannten Krebskranken nicht, oder sie tun es aus einem Trotz heraus, auf jd. Fall aus unlauteren Motiven. Wer mit sich ins Reine gekommen ist, der muss kaum noch eine Krankheit fürchten. Ich bin seit 2007 nicht mehr krank gewesen und meine starke Gesundheit und Psyche geben mir recht.
Krebskranke tun in jedem Fall gut daran, ihre prozessgebundenen und nicht stofflichen Süchte zu analysieren (etwaige stoffgebundene Süchte ohnehin) und damit ihr gesamtes Verhalten im sozialen Kontext und mit und zu sich selbst.
Ein sehr hilfreiches Buch ist das von Anne Wilson Schaef – Im Zeitalter der Sucht – .
Krebskranke sind m. M. n. nämlich sehr oft die klassischen Problem-Verdränger und im Verdrängen und Projizieren sehr erfolgreich. Unter diesem Aspekt einem Kranken noch einzureden er hätte alles richtig gemacht, kann ihn in eine Sackgasse führen, nämlich genau damit weiterzumachen, was er schon zuvor nicht gut beherrschte, – sich selbst zu erkennen und kennenzulernen und weiter zu verdrängen. Krankheit soll immer auch mir etwas sagen. Dies gilt es herauszufinden durch eine neue Selbsterkenntnis, um aus der Krankheit gestärkt hervorzugehen. Vieles andere ist für mich ein Wohlfühlen in einer Opferrolle und zu glauben, man selbst könnte sein Leben nicht verändern. Mit einer gravierenden Veränderung und Bewußtwerdung der eigenen pathologischen Handlungs- und Verhaltensmechanismen kann sich nämlich oft erst eine Genesung einstellen. Gesundheit fängt nämlich in meinem Kopf an, ist eben maßgeblich auch gebunden an meine Haltung zu mir selbst und zum Leben.